Was ist agiles Arbeiten?
Agiles Arbeiten bedeutet in erster Linie größere Flexibilität, schnellere Anpassungsfähigkeit bei Veränderungen und engeres Teamwork als bei klassischen Arbeitsmethoden. Darüber hinaus ist die Kundenmeinung das höchste Gut: Kund*innen werden schon während des Projektprozesses miteinbezogen. Sie erhalten eine transparente und kontinuierliche Einsicht in alle Prozesse, sodass eine stetige Feedbackschleife möglich ist. Dadurch kann das Team noch während des Projekts dynamisch auf potenzielle Änderungen eingehen und alle Wünsche zur vollsten Zufriedenheit erfüllen.
Um möglichst schnell erste Projektergebnisse zu erzielen, wird die Arbeit nach Sprints strukturiert. Dies sind kurze, iterative Entwicklungszyklen, die etwa eine Woche bis zu einem Monat dauern können.
Das Agile Manifest: Prinzipien des agilen Projektmanagements
2001 beschrieben Fachleute der Softwareentwicklung im Agilen Manifest, was für sie der Rahmen einer agilen Arbeitsweise bildet. 17 Personen, die in der agilen Gemeinschaft hoch angesehen sind, unterzeichneten ihr Manifest, was auch heute noch die Grundlage für agiles Projektmanagement bildet.
Um agiles Arbeiten besser zu verstehen, lohnt es sich, einen Blick auf die beschriebenen agilen Werte zu werfen.
Die agilen Grundwerte
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Teamwork: Individuen und Interaktionen werden mehr geschätzt als Werkzeuge oder Prozesse.
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Pragmatismus: Funktionierende Software ist wichtiger als eine umfassende Dokumentation.
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Kommunikation: Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist wertvoller als intensive Vertragsverhandlungen.
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Flexibilität: Schnelle Reaktionen auf Veränderungen statt des Befolgens eines starren Plans
Vorteile des agilen Arbeitens
Nach der genaueren Betrachtung des agilen Konzepts wollen wir nochmals die Vorteile auf einen Blick darstellen:
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Bessere Ergebnisse durch dynamische Organisation
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Große Flexibilität bei komplexen und schnellen Veränderungen
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Eigenverantwortliches Arbeiten fördert die Entwicklung der Mitarbeiter*innen und die Bindung zum Unternehmen
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Orientierung am Kunden sorgt für vertrauensvolle Zusammenarbeit und Produktlösungen, die begeistern
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Häufige Feedbackschleifen fördern eine offene und angenehme Unternehmenskultur
Wie funktioniert Scrum?
Scrum ist eine agile Methode, die ursprünglich aus der Softwareentwicklung stammt, aber Vorteile für viele ergebnisorientierte Projekte bietet. Dabei funktioniert das Framework ideal, wenn es sich um Unternehmen mit einfachen Organisationsstrukturen handelt.
Das Wort „Scrum” ist, entgegen vieler Erwartungen, kein Akronym, sondern stammt aus dem Rugbysport. Hier bedeutet Scrum auf Deutsch übersetzt in etwa „dichtes Gedränge”, wenn sich mehrere Spieler*innen um den Ball versammeln. Dieses Bild passt zu der Vision, dass einzelne Personen in der modernen, dynamischen Softwarewelt allein nicht zu exzellenten Ergebnissen kommen. Nur als Team – wenn der Ball oft hin- und hergespielt wird – kann dynamisch auf das Geschehen reagiert werden.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2020, bei der unter anderem die Hochschule Koblenz mitwirkte, stellte sich heraus, dass 85 % aller Befragten Scrum als agile Methode anwenden. Dies zeigt deutlich die Popularität des Scrum Frameworks, das dazu dient, Produktivität und Flexibilität in kleineren Teams zu perfektionieren.
Ganz nach dem agilen Ansatz arbeiten Teams bei Scrum völlig selbstorganisiert in Sprints. In diesen werden Teillösungen mit enger Kundenbindung entwickelt.
Die Scrum-Rollen
Flache Hierarchien helfen bei der Vereinfachung des Projektprozesses, dennoch gibt es drei Scrum-Rollen, welche immens bei der Organisation des Scrum Teams helfen.
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Product Owner (Was?)
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Scrum Team (Wie?)
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Das Scrum Team besteht aus etwa zwei bis neun Mitglieder*innen und organisiert sich selbst. Es ist dafür verantwortlich, dass Kunden am Ende des Sprints ein funktionales Produkt erhalten. Analyse, Entwürfe, Entwicklung, Tests sowie Dokumentationen fallen in das Aufgabenspektrum eines Scrum Teams.
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Scrum Master (Prozess)
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Während des Entwicklungsprozesses fungiert der Scrum Master als Moderator*in. Er oder sie überwacht den Sprint-Fortschritt und kommuniziert Änderungen im Backlog und Wünsche des Product Owners an das Scrum Team. Der Scrum Master trägt grundlegende Sorge dafür, dass die Regeln der Scrum-Methode eingehalten werden.