Jira Cloud vs. Server: Was ist Jira überhaupt?
Jira von Atlassian ist eine Projektmanagement-Software, die Teams zu einer agilen Organisation ihrer Zusammenarbeit verhilft. Jira startete als Tool für Softwareentwickler*innen, wird aber heute weltweit bei jeglichen Projektmanagement-Teams verwendet. Die Anwendung ermöglicht eine genaue Planung der einzelnen Schritte eines Projekts und gibt den Teammitgliedern jederzeit einen Überblick über den aktuellen Stand. Aufgaben werden in Jira als Storys oder Tasks angelegt, in bestimmte Sprints gelegt und abgearbeitet. Dabei kann das Volumen von Aufgaben geschätzt und genau unter den Teammitgliedern verteilt werden. Dadurch ist Jira das perfekte Tool, um Projektmanager*innen zum Erfolg zu verhelfen.
Der grundlegende Unterschied von Jira Cloud und Server
Bei Jira Server wird die Software auf einem eigenen oder externen Server gehostet. Bei der Cloud Version hingegen, wird das System auf Servern verwaltet, die von Atlassian betreut werden. Durch das eigene Hosting bei der Serverversion erhalten Sie eine größere Autonomie und mehr Konfigurationsmöglichkeiten. Allerdings müssen Sie dabei auch eine höhere Verantwortung bezüglich des Datenschutzes und einen größeren Aufwand für die Wartung der Instanz hinnehmen. Bei der Cloud Version fällt der Aufwand für den Datenschutz und die Wartung der Instanz weg. Dafür haben Sie weniger Konfigurationsmöglichkeiten und eine geringere Autonomie (wobei der dadurch entstehende Nutzenverlust für die meisten Unternehmen eher überschaubar erscheint).
Jira Cloud vs. Server: Funktionale Unterschiede
Im Folgenden erklären wir Ihnen die tiefergehenden Unterschiede der beiden Hosting Varianten:
Benutzer*innenverwaltung
- Cloud: Alle Benutzer*innen werden an einem Ort angezeigt. Dazu können diese in Benutzergruppen unterteilt werden.
- Server: Hier hingegen haben Sie keine Gesamtübersicht über aller Benutzer*innen des Unternehmens. Die Zuteilung der Nutzer*innen in Gruppen ist jedoch möglich.
Mobile Anwendung der Software
- Cloud: Diese Version bietet eine kostenlose mobile App, durch die Sie auf Jira mit Ihrem Smartphone zugreifen können.
- Server: Mobile Apps werden erst ab der Jira Version 8.3 geboten.
APIs
- Cloud: Aufgrund des Forge-Frameworks können Apps mittels APIs integriert und angepasst werden.
- Server: Eine mitgelieferte API kann von Teams, die an Apps für Atlassian Produkten arbeiten, verwendet werden.
Backups
- Cloud: Hier werden automatisch Backups erstellt, die für einen Monat gespeichert werden. Dadurch können Daten eines spezifischen Tags wieder hergestellt werden. Zusätzlich können Sie alle zwei Tage ein Offline Backup erstellen.
- Server: Administrator*innen des Unternehmens müssen sich selbst um Datenbackups kümmern. Dabei kann das Unternehmen den Zeitpunkt selbst bestimmen, hat aber auch einen höheren Administrationsaufwand.
Datenbankzugriff
- Cloud: Da hier das Hosting bei Atlassian liegt, erhalten Sie keinen direkten Zugriff auf die Datenbankstruktur und Systemdateien.
- Server: Hier wird das Hosting von Ihnen übernommen und deshalb haben Sie auch einen vollen Zugang zur Datenbank und Systemdateien.
Zahlungsabwicklung
- Cloud: Hier zahlen Sie entweder monatlich oder jährlich. Darin sind Lizenz, Updates, Support und Betrieb enthalten.
- Server: Bei der Server Version kaufen Sie das Produkt einmalig. Dabei erhalten Sie das erste Jahr Support und Updates kostenlos. Allerdings müssen Sie danach jährlich den halben Listenpreis für Updates und Support zahlen. Der Preis hängt von der Menge der Nutzer*innen ab.
Funktionen/Benutzeroberfläche
- Cloud und Server haben teils deutlich verschiedene Funktionen und die Benutzeroberfläche ist verschieden aufgebaut. Teilweise könnte man von zwei verschiedenen Softwares sprechen. Updates sind meist zunächst in der Cloud verfügbar und dann auf den anderen Hostingvarianten.
Apps
- Beide Hostingvarianten bieten die Möglichkeit Jira durch Apps fast unendlich zu erweitern. Die Funktionen der Apps sind aber oftmals je nach Hostingvariante deutlich verschieden.
Jira Cloud vs. Server: Gründe für eine Jira Cloud Migration
Die Migration zur Cloud ist im Jahr 2022 in aller Munde und dafür gibt es gute Gründe. In unserem Artikel „10 Vorteile der Cloud Migration” haben wir die zehn wichtigsten aufgelistet. Zu diesen Gründen zählen unter anderem:
- 24/7 Support und 99 % Betriebszeit-SLA des Cloud-Supports
- Kostenersparnis (keine physische Hardware, keine Wartung)
- Mobile Anwendung von Jira
- Dynamische und unkomplizierte Skalierbarkeit
- Eine schnelle und unkomplizierte Inbetriebnahme
Die restlichen Gründe und genaue Erläuterungen dazu finden Sie hier:
Jira Cloud vs. Server: Ende des Supports für Server-Lizenzen
Atlassian sieht die Zukunft seiner Software in der Cloud Variante. Wenn Sie Jira-Server nutzen, wissen Sie es sicherlich schon: im Februar 2021 wurde der Verkauf von Server Neulizenzen beendet. Seit dem 15.02 dieses Jahres endete nun auch die Möglichkeit von Up- und Downgrades von Serverlizenzen.
Weitere wichtige Termine, die Sie sich im Kalender ankreuzen können, sind die folgenden:
- 15.02.2023: Verkaufsende für Server Apps
- 15.02.2024: Ende des Supports für Serverprodukte und -Apps
Falls Sie Jira als Serverversion momentan noch verwenden, empfiehlt es sich daher zu Cloud zu migrieren, da Ihre Hostingvariante bald nicht mehr zur Verfügung stehen wird. Dazu sollten Sie sich zeitnah informieren, wie diese Migration für Ihr Unternehmen aussehen könnte.